Laufinstinkt+® Therapie und Training | Augsburg Lauftherapie + Lauftraining + Laufkurse + Ernährungstraining + Kräuterpädagogik + Entspannungsverfahren
Dezember-Skizzen '15 aus dem Auenland | Lauf-Coaching, Work Life Balance
Jahreszeiten | Dezember | Regen | Nässe | Tropfen | Bäume | Stille | Nebel | Reif |
Ein Gruß aus Mittelerde an alle Läufer und Naturliebhaber
Das Lied der Zwerge: “Über die Nebelberge weit zu Höhlen tief aus alter Zeit,
da zieh’n wir hin, da lockt Gewinn, durch Wind und Wetter, Not und Leid.”
... Regen über Buchen, Eichen und Kiefern.
... Die Natur ist zu grau in grau geronnen, ohne dass ein Rest von Strahlkraft verblieb.
... Ein grüner seifiger Film hat nackte Äste bis in die Spitzen hin überzogen.
... Tropfen wie Perlenschnüre, stumm und kalt an den blattlosem dunklen Astgerippe.
... Nässe aller Orten und die Feuchte kalte Luft dringt mir in jede Pore.
... Ein dunkler Vogel döst in einem Baum - bewegungslos und aufgeplustert. Jetzt nur keine Wärme verlieren.
... Viele Seelen der Bäume scheinen dieser Tage nicht zu Hause zu sein, meditieren an einem anderen Ort oder schlafen in ihren Wurzeln -? ... Ein Bussard auf kahlem Baum bewacht einsam sein schlafendes Revier.
... Verlorene Tropfen, die auf braune Blätter fallen.
... Der Geruch von Schnee liegt in der Luft.
... Jetzt höre ich die Stille.
... Gestern Abend war war ich noch durch dichten Nebel gelaufen. Heute, am frühen Morgen, ist er zu Reif gefrohren, hat auf Gras und Dächer weißen Glanz gezaubert.
... Wie so häufig nach einer Begegnung mit Klaus Richter, geht mir auch dieses Mal ein Gedanke von ihm nach: ... zu allen Ungetümen und schrecklichen Ereignissen, die uns dieser Tage in der Außenwelt begegnet sind (Paris, Syrien ...) ... Dann schlagen wir virtuell die Hände über dem Kopf zusammen und resignieren mit dem
Gedanken "Ich kann ja doch nichts daran ändern". Das glaube er nicht, denn es
benötige dafür keine neue Politik, keine neuen Bündnisse oder starke Parteien,
sondern eine Kultur - eine Kultur der kleinen Schritte, die der Liebe entspringen.
Die Liebe, als Schlüssel der menschlichen Existenz -.
... Die kurzen Dezembertage lassen mich auch dieses Jahr wieder mit Stirnlampe laufen. Schmerzlich vermisse ich die damit beleuchtete tief verschneite Winterherrlichkeit des vergangenen Jahres.
... Wieder finde ich, wie schon im November an gleicher Stelle, ein Blatt mit einem Gedicht, dieses Mal von Heinrich Hoffmann (von Fallersleben):
Dezember
Er ist der letzte von zwölf Brüdern, des Jahres Pforte schließt er zu.
Was du gewonnen hast an Gütern und was verloren, zähle du!
Doch wäge strenger und besonnen, und schließ genaue Rechnung ab,
Was du an Weisheit hast gewonnen, und was an Torheit sich ergab.
... Der zweite Weihnachtsfeiertag: 15 °C und blauer Himmel.
... Schwärmende Bienen im Sonnenschein am frischen Grab meiner Mutter
bezeugen die viel zu warme Jahreszeit.
... Am nächsten Tag, morgens um 8:00h
steht das Thermometer bei 0 °C, Dächer sind bereift, Autoscheiben weiß und blind gefrohren und eine
Elster sitzt im Baum, scheinbar auf
die höher steigende, wärmende
Sonne wartend.
... Meisen hüpfen in den Bäumen.
... Die Heizung summt im Haus. Rauch aus Schornsteinen kondensiert an kühler Luft
und wie aus gerissenen Spiegeln glänzt von kleinen Pfützen matt-silbern zu Eis
gefrohrenes Wasser.
... Jetzt die erste Tasse heißen, schwarzen Kaffees.
... Ich empfinde, während ich vom Fenster aus die Natur betrachte, eine kleine
Traurigkeit, darüber, dass das Weihnachtsfest nun schon wieder vorbei und freue mich gleichzeitig, weil ich es, trotz fehlender äußerer Stimmung, doch in schöner
Tradition besinnlich genossen hatte.