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INTERVALLFASTEN - Teil 2/3 | Ernährungsstrategie
Am 17. Mai '19 hatte ich den ersten Teil zum Thema Intervallfasten veröffentlicht, unter:
Darin wurde erläutert, wie sich über das Intervallfasten
gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen lassen.
Wer aber dachte "das ist es", der irrt.
Mehr "Fliegen" als gedacht, können mit der "Klappe" Intervallfasten geschlagen werden.
Am 08. Mai 2019 erschien auf Focus Online ein Artikel, der dies offenbart
und den ich hier im Folgenden ungekürzt wider gebe.
Intervallfasten hilft nicht nur bei Abnehmen.
Intervallfasten schaltet den Daueralarm im Hirn aus.
Quelle: Focus Online 08.05.2019.
Innere Ruhe finden Stress, Schlafmangel und Reizüberflutung führen in der modernen Gesellschaft
häufig dazu, dass im Gehirn Daueralarm herrscht.
Genau genommen ist Intervallfasten kein neuer Trend.
Es ist älter als jedes Superfood
und ist die natürlichste und effizienteste Form, Zellmüll loszuwerden.
Richtig bekannt wurde Intervallfasten 2016 durch den Japaner Yoshinori Ohsumi.
Er bekam für seine Entdeckungen der Autophagie den Nobelpreis.
Intervallfasten verhilft zur Selbstreinigung
Autophagie ist eine Art Recycling-Anlage der menschlichen Zelle.
Bei dem Prozess baut der Körper nicht benötigte und krankhafte Zellbestandteile ab
und recycelt sie. Damit können defekte Strukturen und auch Viren, Bakterien oder Krebszellen beseitigt werden. Intervallfasten kann die Selbstreinigung in Gang setzen.
Nahrungsverzicht beeinflusst das vegetative Nervensystem
Der Nahrungsverzicht kann aber noch viel mehr.
Er hilft beim Abnehmen, ist eine der wirksamsten Anti-Aging-Methoden
und das Wichtigste: Das vegetative Nervensystem (VNS) wird positiv beeinflusst.
Dazu muss man wissen, dass über 95 Prozent aller in unserem Körper ablaufenden Prozesse vom vegetativen Nervensystem gesteuert werden. Dazu gehört die Atmung genauso wie die Herzfunktion, die Steuerung des Blutdrucks, die Aktivität des Immunsystem oder die Verdauung, um nur einige zu nennen.
Die Balance ist entscheidend
Im VNS gibt es zwei große Hauptakteure, die völlig unterschiedliche Aufgaben haben: Zum einen den Sympathikus, der für Antrieb und körperliche Leistungsfähigkeit sorgt. Beim Auto wäre das vergleichbar mit dem Gaspedal.
Und zum anderen den Parasympathikus, der als Gegenspieler für Ausgeglichenheit
und Entspannung verantwortlich ist. Beim Auto wäre das die Bremse.
Ersterer versetzt uns in Alarmbereitschaft, letzterer ist für den Ruhemodus zuständig. Für einen gesunden, leistungsfähigen Körper ist es wichtig, dass das Zusammenspiel
in diesem perfekten Backup-System harmonisch verläuft.
Der moderne Körper ist ständig in Alarmbereitschaft
Doch bei den wenigsten Menschen funktioniert das heute noch.
Täglicher Termindruck, Reizüberflutung, negative Nachrichten, Bewegungsmangel, Fastfood, Perfektionismus, Schlafmangel führen dazu,
dass der Sympathikus in Daueralarmbereitschaft ist.
Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol werden aufgrund dessen permanent ausgeschüttet. Das Fatale: Im Fluchtmodus ist die Immunabwehr gedrosselt, zeitweise sogar abgeschaltet. Dem Körper ist es im Dauerfeuer erst einmal wichtiger, sich vor der Gefahr zu schützen, als sich um so nebensächliche Dinge wie Krebszellen, Viren, Bakterien oder Regeneration zu kümmern.
Intervallfasten sorgt für Ruhe und Ausgleich
Wer regelmäßig Intervallfastet und 16 bis 19 Stunden Nahrungspause einlegt,
gibt dem Körper die Möglichkeit, den Parasympathikus, der für Ruhe und Ausgleich zuständig, ist zu reaktivieren. Wichtig ist dabei, wann gegessen wird.
Die Aktivität des Sympathikus nimmt mit der aufsteigenden Sonne zu und erreicht
um die Mittagszeit, wenn die Sonne am höchsten steht, ihren Höhepunkt.
Wer am Morgen und Mittag seine Hauptnahrung zu sich nimmt, läuft quasi mit Rückenwind und verdaut auf Hochtouren. In dieser Zeit wird wesentlich mehr Energie verbrannt, was als Wärmeproduktion über die sogenannte Thermogenese spürbar wird.
Diese Empfehlung findet sich bei fast allen Traditionen wieder - ob im Ayurveda oder bei den Urvölkern. Dann zu essen, wenn die „Sonne am höchsten Punkt steht“, wird dort als Gesundheitselixier schlechthin beschrieben.
Körper reinigt sich in der Essenspause
Und das ist auch klar, denn die vollständige Reinigung und Regeneration
findet umgekehrt dann statt, wenn der Stoffwechsel am niedrigsten ist.
Wenn die Essenspause in der Nacht ihren Höhepunkt erreicht hat
und der Parasympathikus seinen Aufgaben voll nachgehen kann,
findet die wahre „Verjüngung, Reinigung und Regeneration“ statt.
Erst dann werden die Wachstumshormone, Human Growth Hormone (HGH) genannt, ausgeschüttet, bauen körpereigenes Speicherfett ab und Muskulatur auf.
Davon profitieren übrigens in aller erster Linie Frauen, deren Stoffwechsel
von Natur aus niedriger ist als der bei Männern.
Wer abends beim Italiener eine Portion Pasta verdrückt,
der geht mit einem hohen Insulinspiegel ins Bett.
Das bremst die HGH-Ausschüttung und die Aktivität des Parasympathikus.
Alkohol und Cortisol (das durch dauerhaften Stress ausgelöst wird)
blockieren ebenfalls die wichtigsten Wachstumshormone.
Richtig eingesetztes Intervallfasten sorgt nicht nur für eine gute Ausschüttung der „Jungbrunnen-Hormone“, es sorgt auch für mehr Balance im vegetativen Nervensystem, da die Hauptakteure wieder ausreichend Zeit haben, ihren Aufgaben nachzugehen.
Wer dauerhaft etwas für seine Gesundheit, sein Anti-Aging und sein vegetatives Nervensystem tun möchte, der gönnt seinem Körper diese Auszeit.
Dann ist das positive Ergebnis nicht nur von kurzer optischer Dauer,
sondern auch langfristig von großem Nutzen für Körper und Geist.
Intervallfasten Teil 3/3 folgt in Kürze.
Interessiert an einer eigenen gesundheitsorientierten Ernährungsstrategie?
Dann melde dich einfach, wir reden darüber.
Gesundheit wünschende Grüße
Burkhard Boenigk
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