Während eines 9 Tage dauernden Makro-Laufabenteuers lief B, mit Rucksack, spezieller Ernährungsstrategie und gezieltem Stoffwechsel-Modus, die Isar von der Mündung bis zur Quelle hinauf: → 300 km, 4.500 m ↗︎, 3.700 m ↘︎. Dies ist das mehrteilige Protokoll seiner Vorbereitung und Durchführung jenes Abenteuers. Es mag die Mutmaßung neutralisieren, dass es für Leser - soweit gesunde, erwachsene Menschen - besonderer Fähigkeiten bedürfe, ähnliches selbst erleben zu können. Der Autor ist davon überzeugt, dass die einzig notwendige Voraussetzung dafür lediglich die Bereitschaft ist, sich selbst darauf einzulassen.
Laufinstinkt+® Therapie & Training | Augsburg LAUFEN + SELEKTIVES FASTEN | TEIL 25 Makro-Laufabenteuer im Fatmax-Modus | Tauglichkeitsprüfung
14 Das Isar-Makrolaufabenteuer
14.6 Etappe 6, Tag 6/9, von Giesing nach Gartenberg
→ 40 km, ↗︎ 360 m, ↘︎ 290 m
Die Entstehung der Fluss- und Seegewässer südlich der Donau wird auf die Alpengletscher zurückgeführt. Mehrmals stießen sie im Laufe der Jahrhunderttausende aus dem Gebirge in die nördliche Ebene vor. Mit mächtiger Kraft, an ihren Seiten und ihrer Stirn, schürften sie dabei Erdreich und Geröll, führten beides mit sich und schufen mit diesem Geschiebe die Gewässer- und Moränenlandschaft im Vor-Alpengebiet südlich der Donau, bis sie vor ca. 15.000 Jahren in Folge zunehmender Erwärmung abschmolzen.
Seither ist die Isar durch den Isar-Kies und seiner Umlagerungsgebiete landschaftsprägend.
So erzählen auch die bis zu 450 Mio. Jahre alten Gesteine die Entstehungsgeschichte der Landschaft und ihrer Herkunft. Neben Gneis, grauen Dolomit- und Kalkgeröllen aus dem Karwendel finden sich rote (Muschel)Kalke aus dem Jurameer und Kieseln aus den Zentralalpen. In der Flusssohle kommen lokal Felsen aus Nagelfluh („Isarburg“) z.T. an die Oberfläche. Nagelfluh ist (ähnlich wie Beton) ein Konglomerat aus runden Kieselsteinen und einen kalkhaltigen Zementbindern.
In der Isar und ihren Auen gibt es zahlreiche seltene, gefährdete oder gar vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Als B an einer Weberkarde vorbeiläuft, folgt er diesem Gedanken und zieht via Smartphone das Internet dafür zu Rate. Danach seien in Deutschland bereits 6% aller heimischen Arten ausgestorben und 30% in ihrem Bestand gefährdet; Tendenz steigend. Hier an und in der Isar besonders stark betroffen seien Fluss-Regenpfeifer, Grasfrosch und der Huchen.
Die Kiesflächen an und in der Isar sind ein angestammter Brutplatz der Fluss-Regenpfeifer – gefährdet deshalb, weil nicht nur Raubtiere dem amselgroßen (eine schwarze Gesichtsmaske tragenden) Watvogel während der Brutzeit gefährlich werden können, sondern auch wir Menschen und freilaufende Hunde. 2 bis 4 Eier legt der Fluss-Regenpfeifer in eine kleine Nistmulde direkt in den Kies, wo sie wegen ihrer Tarnung kaum erkennbar sind. So besteht die Gefahr, dass sie unbemerkt zertreten werden oder dass die Altvögel vom Gelege vertrieben werden, auf dass die Eier bzw. die Küken überhitzen oder auskühlen und nicht überleben.
Als Angler interessiert sich B besonders für die Fauna IN der Isar. Gelistet wird dafür u.a.
der stark gefährdete Huchen, Verwandter der Bachforelle und wegen seines beschränkten Verbreitungsgebietes in der Donau und ihrer Nebenflüsse auch folgerichtig „Donaulachs“ genannt. Er ist als größter und schwerster Fisch der oberen Isar benannt. Huchen können über 50 kg schwer werden und über 1,7 m lang abwachsen. Des weiteren finden sich Bach-, See- und Regenbogenforelle, Bach- und Seesaibling, Äsche, Rotauge, Frauennerfling, Perlfisch, Hasel, Aitel, Strömer, Aland (Nerfling), Renke, Rotfeder, Schied, Schleie, Nase, Karausche, Giebel, Barbe, Mairenke, Laube, Schneider, Güster, Brachse, Zobel, Zöpe, Zährte, Elritze, Bitterling, Spiegel- und Schuppenkarpfen, Schmerle (Bartgrundel), Koppe, Rutte, Wels (Waller), Aal, Hecht, Zander, Fluss- und Kaulbarsch, Schrätzer, Streber, Zinger sowie Edelkrebs in der Donau und ihren Zuflüssen Isar.
Als an der Isar, den anderen südlichen Donauzuflüssen und im Alpenvorland heimische Amphibien und Reptilien sind genannt: Kreuz-, Wechsel-, Erd-, Knoblauch- und Geburtshelferkröte, Gras-, Laug-, Wasser-, Moor- und Teichfrosch, Gelbbachunke, Feuersalamander, Wald- und Zauneidechse, Faden-, Kamm-, Teich- und Bergmolch, Blindschleiche, Schling- und Ringelnatter sowie die Kreuzotter.
Auf dem Wasser sind folgende Schwimmer, Taucher und Säger zu Hause:
· Schwimmer: Schnatter-, Stock-, Spieß-, Krick-, Löffel-, Knäk- und Pfeifente.
· Taucher: Reiher-, Berg-, Moor-, Tafel-, Schell-, Kolbenente, Hauben- + Rothalstaucher.
· Säger (benannt nach ihrem charakteristischen Sägeschnabel): Zwerg- und Gänsesäger.
Zu Lande, zu Wasser und ... zu Luft: Die Welt der Singvögel ist hier vielfältig. Es finden sich Berg- und Buchfink, Kohl-, Weiden-, Tannen-, Hauben- und Schwanzmeise, Nachtigall, Kohlrabe, Eichelhäher, Star, Pirol, Gras- und Trauerschnäpper, Rotkehlchen, Gartenrotschwanz, Waldlaubsänger, Fitis, Zilpzalp, Mönchsgrasmücke, Heckenbraunelle, Baumpieper, Sommer- und Wintergoldhähnchen, Wald- und Gartenbaumläufer, Kleiber, Kernbeißer, Fichtenkreuzschnabel, Amsel, Drossel, Gimpel, Zeisig, Zaunkönig und last but not least die Wasseramsel. Ihr Federkleid wirkt so schuppig wie von einem Fisch. Sie trägt ein bis über den Bauch reichendes weißes Lätzchen, kann exzellent schwimmen und sogar tauchen. Diese Fähigkeit setzt sie nutzbringend ein, um sich überwiegend von kleinen Wassertierchen zu ernähren. An Land grüßt sie B immer wieder mit einem Knicks. Der dankt ihr stets mit einem Diener.
Ließe sich (analog einer professionell gekennzeichneten Marathonstrecke) präzise einer „Blauen Linie“ IN der im Durchschnitt 30 m breiten und 23 m3/s Wasser transportierenden Isar folgen, so wurde sich ihre Länge auf 163,3 km summieren.
Als Käfer und Schmetterlinge sind u.a. präsent: Admiral, Kaisermantel, Baumweißling, Zitronenfalter, Schwalbenschwanz, Tagpfauenauge, Abendpfauenauge, Waldbrettspiel, Damenbrett, Nonne, Großer Frostspanner, Maikäfer, Eichenprozessspinner, Kiefernschwärmer, Eschenzwieselmotte, Goldglänzender Laufkäfer, Großer brauner Rüsselkäfer, Großer Eschenbock, Fichtenbock, Kupferstecher, Roter Schnellkäfer, Lederlaufkäfer, Buchenspringrüssler, Hirschkäfer, Buchdrucker und Totengräber.
Wegnotizen
· Starte heute am sechsten Tag erst um 8:45h. Eine graue, regenträchtige Atmosphäre umfängt mich. Starkregen ist angesagt. Aktuell, bin auf der Höhe des Starnberger Sees, ist es aber noch trocken.
· Einer meiner ziemlich allerbesten Freunde kommt mir in den Sinn. Er war gleichzeitig mein Trainer. Ob er wohl auch Gefallen an diesem Makro-Laufabenteuer gefunden hätte -? Die Antwort bleibt hypothetisch. Die Krankheit Parkinson hatte ihn vor ziemlich genau einem Jahr aus seinem diesseitigen Leben genommen. Plötzlich trifft mich eine Erkenntnis: Vier meiner ziemlich allerbesten Freunde wurden bereits in den Himmel abgeworben. Erstmals erkenne ich, dass die Bänder dieser Freundschaften aus zwei meiner zentralen Passionen gefertigt sind, nämlich der Musik (3) und dem Sport (1). Ich denke ihnen nach – allen vieren, einem nach dem anderen. Irgendwie sind sie ja auch noch da; sogar jetzt und hier. Mögen sie ihren Frieden gefunden haben und mir das verzeihen, was ich ihnen gegenüber vielleicht nicht richtig gemacht habe!
· Spiele mit dem Gedanken, inzwischen als verzichtbar eingestufte gewichtige Elemente aus dem Rucksack in einem Schließfach eines Bahnhofs zu deponieren, um lastenärmer laufen zu können. Ein Bahnhof auf den ich heute treffe und über den ich auch auf der Rückfahrt wieder heimfahren würde. Wolfratshausen, Lenggries oder Bad Tölz kämen infrage. Verwerfe diesen Gedanken aber wieder. Schließlich absolviere ich diese Liaison als Bagpack-Laufabenteuer - explizit und maximal. Eine Verwässerung kommt nicht in Frage!
· Bad Tölz begegnet mir als touristischer HotSpot. Nicht mein Ding, so schön die Altstadt auch ist. Schnell wieder raus aus diesem Rummel, zurück in die Einsamkeit der Isar-Auen.
· Die Charaktere von Landschaft und Vegetation ändern sich. Als Grund dafür vermute ich die nun deutliche zunehmende Höhe, in die ich mich hinaufbewege. Die Eintönigkeit der Isarlandschaft aus den bisherigen Tagen, abgesehen vom ersten Tag, weicht zunehmender Abwechslung. Erfreut und dankbar registriere ich den Wandel. Die Aufmerksamkeit wird nun vermehrt, über neue Ein- und Aussichten, in die jetzt variantenreicher werdende Naturlandschaft, getriggert und achtsam geschärft.
· Gänsesäger schwimmen auf der Isar. Wäre es jetzt Frühling, dann wären einige dieser Entenvögel sicher dabei, ihre kleinen Kinder auf dem Rücken zu chauffieren.
Fortsetzung folgt
Bisher hierzu erschienen: Hier geht's zu Teil 1 Hier geht's zu Teil 2 Hier geht's zu Teil 3 Hier geht's zu Teil 4
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Ernährungsgesundheitssportliche Grüße
Burkhard Boenigk
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Dr. Burkhard Boenigk ist Lauftherapeut DLZ®. 2016 gründete er das gesundheitsfördernde Unternehmen Laufinstinkt+® Therapie & Training Augsburg. Dessen Fachkompetenz hat
er als diplomierter Ernährungstrainer + Kräuterpädagoge VA®, Übungsleiter-B DOSB® Prävention + Rehabilitation, Übungsleiter-B DOSB® für Entspannungsverfahren zur Stressbewältigung, Trainer DOSB® Nordic Walking, Blind-Jogging-Guide SZB® und Fachtrainer Diabetikersport Basis DDG® breit aufgestellt. Im gesundheitsorientierten Angebot von Laufinstinkt+® stehen, neben der Lauftherapie, wettbewerbsfreies Lauf-Coaching, Ernährungsstrategien, Kräuterpädagogik und Entspannungsverfahren
zur Stresskompensation. Er ist organisiert, im Dachverband für freie, beratende und Gesundheit fördernde Berufe FG® (https://www.freie-gesundheitsberufe.de/). Beruflich organisiert ist er im Verband
der Lauftherapeuten VDL®, nach dessen QM-System er zertifiziert ist und dessen Vertreter er für Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Thüringen ist (https://www.lauftherapie-vdl.de/de/). Vom DOSB® und
der Bundesärztekammer wurde er für seine nach gemeinsamen verbindlichen Grundsätzen und Qualitätskriterien sichergestelltes Angebot im präventiven Gesundheitsbereich mit den Qualitätssiegeln "Sport Pro Gesundheit"
und Zentrale Prüfstelle Prävention ausgezeichnet.
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Anmerkung
Die in diesem Artikel veröffentlichten Empfehlungen, Rezepte und Anleitungen wurden vom Verfasser sorgfältig erarbeitet und geprüft. Eine Garantie kann dennoch nicht übernommen werden. Ebenso ist die Haftung des Verfassers für Personen-, Sach-
und Vermögensschäden ausgeschlossen.
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